Zeitungsartikel
Zehn neue Standplakate: Poether geht auf Wanderschaft (WN Ausgabe Hiltrup, 20. Jan. 2024)
von Michael Grottendieck
MÜNSTER-HILTRUP. Die großen Standplakate waren nicht zu übersehen. Rechtzeitig zum Besuch des Essener Bischofs Dr. Franz-Josef Overbeck in St. Clemens waren sie fertiggestellt. Nicht nur dekorativ, sondern auch informativ. „Die machen etwas her“, merkte jemand anerkennend an.
15 Jahre besteht der Arbeitskreis Bernhard Poether. Aus diesem Anlass wurden zehn Standplakate erstellt. Drei davon wurden neu gedruckt. Sie gab es vorher schon. Auffällig: Dieses Mal wurde ein weißer Hintergrund gewählt. „Da ist die Lesbarkeit besser gegeben“, erklärt Monika Kaiser-Haas, die gemeinsam mit Elisabeth Georges und Simon Kesting für die Gestaltung verantwortlich ist.
Die einzige Ausnahme ist das Plakat mit dem Konterfei Bernhard Poethers. Mit dem roten Hintergrund ist es ein Eyecatcher. In Hiltrup ist Bernhard Poether das Gesicht für das unsägliche Leid der Häftlinge und den Massenmord im Konzentrationslager Dachau. Mindestens 41.566 Menschen starben in Dachau und seinen Außenlagern.
Die zehn Plakate geben einen Einblick in das Leben des in Hiltrup aufgewachsenen Priesters. Eindringlich wird an die liebevolle Atmosphäre im Hause Poether erinnert, in dem Bernhard mit seinen beiden Geschwistern aufwuchs. Die Sehnsucht „nach Euch, nach unserem Daheim“ blieb in ihm lebendig, wie die Briefe aus dem KZ Dachaus belegen. Der letzte überlieferte Brief ist als Faksimile zu lesen.
In den drei Kirchorten der Gemeinde sollen die Standplakate in Zukunft zu sehen sein. Sie sollen einladen, sich mit dem Leben des Märtyrers zu befassen. Auch an Schulen in Hiltrup wird die Wanderausstellung haltmachen. Weitere Stationen sollen Bottrop, der Ort, an dem Bernhard Poether 1939 festgenommen wurde, sowie der Kreuzgang im Dom zu Münster sein. Finanziert wurden die Standplakate von der Kirchengemeinde St. Clemens.
Fünf weitere Plakate würde der "Arbeitskreis" Bernhard Poether erstellen. Auf einem Plakat könnten die zahlreichen Orte dargestellte werden, an denen es Gedenktafeln und Stolpersteine für Kaplan Poether gibt.
Es soll auch der Text einer Anzeige präsentiert werden, als sein Schulleiter in Gladbeck im Streit um die Konfessions- sowie Gemeinschaftsschulen Bernhard Poether anschwärzte. Finanzielle Unterstützung ist willkommen.
3 Artikel zum Vortrag Ruhrbischof Dr. Franz-josef Overbeck "Erinnerung an die Märtyrer des 3. Reiches – Wegweiser für die Kirche von morgen?"
Dieser Artikel "Essens Bischof Overbeck kommt nach Hiltrup" von Michael Grottendieck in der WN Ausgabe Hiltrup am Samstag 6. Jan. 2024 wies auf die Veranstaltung hin.
Nach der Veranstaltung erschienen je ein Artikel in "Kirche und Leben" und der WN:
Ruhrbischof Overbeck in Münster: „Die AfD darf man nicht wählen“ von Johannes Bernard in "Kirche und leben" am 18. Januar 2024
Zur politischen Wachsamkeit hat der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck bei einer Gemeindeversammlung in Münster aufgerufen. Zur AfD hat er eine klare Meinung.
Es ist ein eindringlicher Appell, den der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck an die Katholiken gerichtet hat: „Die AfD hat sich von den demokratischen Grundsätzen entfernt. Die Partei ist für Katholiken nicht wählbar. Sie darf man nicht wählen“, sagte der Ruhrbischof auf einer Gemeindeversammlung der Pfarrei St. Clemens in Hiltrup-Amelsbüren im Süden von Münster.
Overbeck sprach zunächst über Formen des Widerstands in der Zeit der Nazi-Diktatur und über den in Hiltrup aufgewachsenen Kaplan Bernhard Poether, der 1942 im Konzentrationslager Dachau an den Folgen von Unterernährung und Folter starb. Der Bischof nahm dann aber in der Diskussion mit den rund hundert Gemeindemitgliedern auch zu aktuellen politischen und kirchlichen Themen Stellung.
Overbeck fordert Verteidigung der Menschenwürde
Die klare Abgrenzung zur AfD begründete Overbeck mit nicht hinnehmbaren Verhaltensweisen dieser Partei wie jüngst der Beteiligung an Zusammenkünften von Rechtsextremisten: „Wer andere Menschen deportieren will, spricht ihnen die Menschenwürde ab. Aus gutem Grund ist die Würde des Menschen im Grundgesetz fest verankert. Wer dagegen spricht, ist nicht mehr demokratisch.“
Die jüngsten Wahlumfragen, etwa zu den Landtagswahlen in Thüringen in diesem Jahr, seien ein Alarmzeichen. „Jeder Dritte dort will AfD wählen. Das ist erschreckend und fordert uns heraus.“
Ruhrbischof: „Migranten gehören zu uns“
Das Geheimtreffen der Rechten in Potsdam und ähnliche Verabredungen bezeichnete der Ruhrbischof als „widermenschlich“. Unter dem Applaus der Gemeindemitglieder rief er zur politischen Wachsamkeit auf und warnte davor, das Christentum von anderen missbrauchen zu lassen. „Gerade im Bistum Essen leben viele Migrantinnen und Migranten, die zu uns gehören. Das Reden von Rückführungen ist einfach unmenschlich und zutiefst unchristlich.“
In der Diskussionsrunde warnte Overbeck vor einem Auseinanderbrechen der Europäischen Union (EU) und einer nachlassenden Hilfe für die Ukraine. „Russland ist der Aggressor. Das Land missbraucht die Religion, um den Krieg zu legitimieren. Die russisch-orthodoxe Kirche spielt eine unheilvolle Rolle“, sagte der Ruhrbischof und wünschte sich in dieser Frage deutlichere Worte aus dem Vatikan.
Franz-Josef Overbeck hofft auf Kirchenreformen
Gefragt nach der Zukunft der katholischen Kirche, setzt Overbeck, der Mitglied der Weltsynode in Rom ist, auf Erneuerungen und spürbare Reformen. „Ich hoffe, dass der Diakonat der Frau kommt. Ich setze auf eine Neubewertung der Sexualität in allen Beziehungen und auf mehr Gleichberechtigung von Mann und Frau.“
Zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren und den vatikanischen Erläuterungen dazu, erklärte Overbeck: „Es ist gut, dass es diese Form der Segnung gibt. Das Wort von irregulären Paaren in diesem Zusammenhang halte ich nicht für gut und angebracht.“
Segensfeier für alle Paare
In der Praxis würden nur wenige homosexuelle Paare einen Segen erbitten. „Viel mehr wiederverheiratete Geschiedene fragen danach.“ Paare, die den Segen Gottes für ihre Liebe wünschten, würden im Bistum Essen in ihrem Wunsch und bei der Planung einer Segensfeier unterstützt und begleitet, sagte Overbeck.
In seinem Referat hatte der Bischof an die Märtyrer zur Zeit des Nationalsozialismus erinnert und dabei anhand von Beispielen verschiedene Formen des Widerstands deutlich gemacht. Kaplan Poether, dessen Urne in einem Seitenaltar der Hiltruper Pfarrkirche St. Clemens eingelassen ist, hatte sich im Ruhrgebiet für die Minderheit der ruhrpolnischen Bevölkerung eingesetzt. Das brachte ihn in Konflikt mit dem NS-Regime.
Overbeck erinnert an Beispiele aus dem kirchlichen Widerstand
Dietrich Bonhoeffer, der kurz vor Kriegsende im April 1945 hingerichtet wurde, hatte sich von Anfang an kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinandergesetzt und steht nach Worten von Overbeck für einen ökumenisch verstandenen Widerstand aller Christen. Die „Lübecker Märtyrer“ – dazu gehören die drei katholischen Priester Johannes Prassek, Eduard Müller und Hermann Lange und der evangelische Pfarrer Karl Friedrich Stellbrink, die wegen kritischen Bemerkungen zu den Unrechtstaten der Nationalsozialisten 1943 hingerichtet wurden – hätten sich überkonfessionell verständigt, um Widerstand zu leisten.
Die aus Studentenkreisen in München gebildete „Weiße Rose“ habe sich auf christliche und humanistische Werte bezogen und stehe für ein „Handeln von unten“. „Wenn die Menschenwürde mit Füßen getreten wird, muss sich Menschlichkeit mit Widerständigkeit verbinden. Das zeigen diese Beispiele“, sagte Overbeck.
"Overbeck warnt vor der AfD" - Essens Bischof zu Gast in St. Clemens von Michael Grottendieck in der WN vom 18. Januar 2024
Münster-Hiltrup. So einfach lässt sich das ausdrücken: „Die darf man nicht wählen.“ Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck äußert sich glasklar zur AfD. Was die Partei in Wirklichkeit wolle, sei alles andere als harmlos.
Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck sprach in Hiltrup auf Einladung des Arbeitskreises Bernhard Poether
und der Pfarrgemeinde St. Clemens. Sein Thema: „Erinnerung an die Märtyrer des 3. Reiches – Wegweiser für die Kirche von morgen.“ Dazu nahm er den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer („Von guten Mächten wunderbar geborgen“), die vier Lübecker Märtyrer, den Kreis der „Weißen Rose“ um die Geschwister Scholl und den in Hiltrup aufgewachsenen Bernhard Poether in den Blick.
Immer wieder fiel dabei der Begriff der menschlichen Würde. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, so steht es in Artikel eins des Grundgesetzes. Dahinter stehe ein christliches Menschenbild, erläuterte Overbeck. „Jeder Mensch ist eine eigene Persönlichkeit, die es zu schützen gilt, egal, woher er kommt oder welcher Rasse er angehört – um einmal die damalige Diktion aufzugreifen.“
Auch heute wollten politische Kräfte wieder Gewalt einsetzen, um Menschen in ihrer Würde zu zerstören. Overbeck sprach den Krieg in der Ukraine an, den Überfall der Hamas-Terroristen auf Israel sowie das Erstarken rechter Parteien. Zur AfD und deren Vorstellungen zum Umgang mit Menschen anderer Naconalitäten und Kulturen äußerte er sich glasklar: „Die darf man nicht wählen.“
Overbeck erinnerte an Bernhard Poether: Als der junge Kaplan unmittelbar nach Kriegsbeginn 1939 zur Geheimen Staatspolizei (Gestapo) ging, um sich für die Befreiung einiger polnischsprachiger Gemeindemitglieder aus Bottrop einzusetzen, da war das eine „unabdingbare Solidarisierung mit den Opfern“. Sie sei jedoch geprägt gewesen von einem „unerschütterlichen Widerstand gegen jede Ideologie“, fügte Overbeck hinzu.
Um Poethers mutiges Vorgehen zu charakterisieren, wählte er den Begriff der „widerständigen Menschlichkeit“, die auch den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer ausgezeichnet habe.
Möglichkeiten eines politischen Widerstandes habe die „Weiße Rose“ aufgezeigt. „Widerständige Menschlichkeit“ sei auch heute ein Auftrag.
Nochmals geweitet wurde das Themenspektrum in der anschließenden Diskussion über aktuelle innerkirchliche Themen wie Ökumene und die Öffnung für das Diakonat für Frauen. Als Pfarrer Ewald Spieker nach mehr als zwei Stunden die Veranstaltung schloss, sagte er in Richtung des Gastes: „Er lebt in diesen Themen.“ Von den Zuhörern im vollbesetzten großen Pfarrsaal gab es langanhaltenden Applaus.
"Essens Bischof Overbeck kommt nach Hiltrup" Vortragsabend in St. Clemens von Michael Gottendieck in der WN vom 6. Januar 2024
St. Clemens erwartet im Januar den Besuch eines Bischofs. Aus Essen wird Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck nach Hiltrup kommen. Wie kommt die Gemeinde zu dieser Ehre?
Die Einladung für den Besuch Dr. Franz-Josef Overbeck hat der emeritierte Pfarrer Ewald Spieker ausgesprochen. Er kennt Bischof Overbeck „sehr gut“, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion sagt.
Das überrascht nicht. Denn der heutige Ruhrbischof ist in Münster groß geworden, ist dort Weihbischof gewesen, ehe er vor 14 Jahren Bischof von Essen wurde.
Das Bistum Essen wurde 1958 gegründet. Zuvor gehörte ein Gutteil des Ruhrbistums zu Münster. In Städten wie Bottrop, Gladbeck sowie Gelsenkirchen wurde vor 90 Jahren ein junger Priester gesandt, der in Hiltrup aufgewachsen ist. Die Rede ist von Bernhard Poether, der keine zehn Jahre nach seiner Weihe zum Priester als Märtyrer im Konzentrationslager Dachau an den Folgen von Hunger, Krankheit und Folter am 5. August 1942 starb. Bekanntlich bemüht sich die Gemeinde St. Clemens seit einigen Jahren um eine Seligsprechung.
Nun hat die katholische Kirche viele andere Probleme, als sich vordringlich um die Seligsprechung weitere KZ-Priester zu kümmern. Vielen anderen Herausforderungen muss sie sich stellen, auf zahlreiche dringliche Fragen muss sie Antworten finden. Früher noch als im Bistum Münster galt das im Bistum Essen.
Ewald Spieker ist der Meinung, dass Dr. Franz-Josef Overbeck sich dabei zu einem der offensten und fortschrittlichsten Bischöfe entwickelt hat. „Er ist einer, der Zukunft gestalten möchte, einer, der Perspektiven für die Kirche entwickelt.“
Seit vielen Jahren ist Dr. Franz-Josef Overbeck als Militärbischof und als verantwortlicher Bischof für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat. Seit 2021 ist er als Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz tätig. An dem Synodalen Prozessen ist er aktuell sowohl in Deutschland wie auch in Rom aktiv eingebunden. Seine Rolle bei der Aufklärung der Missbrauchsprozesses im Bistum Essen wird kontrovers beurteilt.
In Hiltrup wird Bischof Overbeck auf Einladung des Arbeitskreis Poether zum Thema „Erinnerung an die Märtyrer des 3. Reiches – Wegweiser für die Kirche von morgen“ sprechen. Der Blick soll nach vorne gehen. Das sei der ausdrückliche Wunsch des Arbeitskreises gewesen, der mittlerweile seit 15 Jahren besteht.
Ewald Spieker verspricht sich einige Impulse von Bischof Overbeck. Jener habe jedenfalls sofort zugesagt, als er ihn um einen Besuch in St. Clemens gebeten habe. „Ich freue mich, dass er kommt“, erklärt auch Pfarrer Mike Netzler: „Dass er sich die Zeit nimmt und sogar einen Vortrag ausarbeitet.“
Im Sommer 2022 war Münsters Bischof Dr. Felix Genn aus Anlass des 80. Todestags von Bernhard Poethers nach St. Clemens gekommen. Er betete vor der Grablege in der Tabernakel-Kapelle.
Am 16. Januar wird auch „Raum für aktuelle Fragen“ bleiben, heißt es. Der Vortragsabend beginnt um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Clemens.
Kaplan Poether als Vorbild für den Einsatz gegen Rassismus? (Zum Vortrag von Professor Dr. Norbert Köster, WN Ausgabe Hiltrup, 20. 0kt. 2023)
Über das Thema "Rassismus heute" sprach Professor Dr. Norbert Köster im Pfarrzentrum St. Clemens am 18. Oktober. Professor Dr. Norbert Köster ist vielen bekannt als Professor für Kirchengeschichte an der theologischen Fakultät der hiesigen Universität, derzeit ist er Dekan dieser Fakultät. Er war früher Generalvikar im Bistum Münster.
Ausgangspunkt seines Vortrags war der Einsatz von Bernhard Poether für die verachteten Polen. Hier finden Sie die Vortragsfolien und den Bericht über den Vortrag und die anschließende Frage- und Diskussionsrunde (M.Grottendieck, WN, 20. Okt. 2023).
90 Jahre Priesterweihe Bernhard Poether - Ein Vorbild ohne Nachfolger (WN-Ausgabe Münster-Hiltrup, 15.12.2022)
Von Peter Sauer
Bernhard Poether wurde am 17. Dezember 1932 im Dom zu Münster zum Priester geweiht. 90 Jahre später erinnert die kath. Kirchengemeinde St. Clemens daran mit einem besonderen Gottesdienst.
Vorbilder gibt es viele, in allen Generationen. quer durch alle Lebensbereiche. Aber ein Vorbild, dass durch sein aufopferungsvolles Engagement für andere Menschen sein eigenes Leben geopfert hat, findet man eher selten.
Für den emeritierten Pfarrer Ewald Spieker ist solch ein Vorbild Bernhard Poether. Als Häftling Nr. 24479 starb Poether am 5. August 1942 im Konzentrationslager Dachau. Zehn Jahre zuvor, am 17. Dezember 1932 wurde er in Münster zum Priester geweiht.
Die katholische Kirchengemeinde St. Clemens erinnert am Samstag 17. Dezember in tiefer Verbundenheit an diese Priesterweihe. Weihbischof em. Dieter Geerlings feiert mit Pfarrer Mike Netzler und Diakon Daniel Werner um 18:30 Uhr in der Pfarrkirche ein Pontifikalamt als Konzelebration. "Solch eine gemeinsame Feier mit mehreren Geistlichen ist sehr selten", sagt Ewald Spieker.
Bernhard Poether, der seine Schulzeit in Hiltrup (Volksschule) und Münster (Gymnasium Paulinum) verbrachte, studierte Theologie in Münster und Freiburg. In Bottrop und Gladbeck engagierte sich Kaplan Poether für die Minderheit der ruhrpolnischen Bevölkerung. Die Gestapo verhaftete ihn. Der Seelsorger hatte sich gegen die willkürliche Verhaftung polnischer Katholiken gewehrt. Poether kam erst ins KZ Sachsenhausen, dann ins KZ Dachau. Dort starb er am 5. August l942, völlig entkräftet. Nach Drill, harter Feldarbeit und kargen Hungerrationen wog er nur noch 44 Kilo.
Das Gedenken an die Priesterweihe vor 90 Jahren soll nicht nur die Erinnerung „ewig wachhalten". sondern Bernhard Poether im Hier und Jetzt verankern, so Ewald Spieker im Gespräch mit dieser Zeitung.
Poether ist für ihn ein großes Vorbild, weil er anderen selbstlos geholfen hat: in seinem Tun, als Christ und als Priester. Mit großer Gottesliebe. Ohne Wenn und Aber. Gegen das politische Diktat der Nationalsozialisten. Unter Gefährdung des eigenen Lebens. Bis zuletzt im festen Glauben an praktizierte Nächstenliebe.
"Priesterweihen gibt es heutzutage nur noch wenige", sagt Ewald Spieker. "Früher wurden im gesamten Bistum Münster in einem Jahr mehr als 50 Priester geweiht. 2023 gibt es im Bistum keine einzige Priesterweihe. Es kommt kein Nachwuchs mehr nach. Die Zahlen sind sehr rückläufig", sagt der 86-Jährige. Für ihn ist Bernhard Poether Maßstab und Gradmesser eines Priesters und Christen aus tiefster Überzeugung.
Und solch einen Menschen brauche die Kirche in Zeiten von Missbrauchsskandalen und Kirchenaustritten mehr denn je - wenn auch nur als Vorbild.
Bischof Genn vergleicht Kaplan Poether mit dem barmherzigen Samariter -- „Geh hin und handle genauso!“ (WN Ausgabe Hiltrup am 11. Juli 2022)
Mika Springwald sprüht Porträts von Kardinal von Galen und Kaplan Poether - "Vorbilder für unsere Zeit (WN Ausgabe Münster Hiltrup vom 29. Juni 2022)"
Nach 13 Monaten im KZ Sachsenhausen - Vor 80 Jahren kam Kaplan Poether nach Dachau (WN Ausgabe Münster-Hiltrup 18. April 2021)
Bernhard Poether Urne wieder zurück in St. Clemens (WN vom 13. Februar 2021)
Ferdinand Figge erinnert sich an die Beerdigung Bernhard Poethers vor 78 Jahren (WN-Ausgabe Hiltrup 27. Januar 2021)
Smartphone-App auf den Spuren von Geistlichen im KZ Dachau (aus: Kirche+Leben, 30. Okt. 2020)
Scheipers Zeugnis über Bernhard Poether „Ich habe ihn bewundert“ (WN vom 29. Okt. 2020)
siehe scheipers-zeugnis-ueber-bernhard-poether von Michael Grottendieck
Pfarrei holt Urne des KZ-Opfers Poether ans Licht (Neues Ruhr-Wort am 5. Sept. 2020)
In "Neues Ruhr-Wort" (Jahrgang 7 Nr. 36 am 5. September 2020) schieb Redakteur Ulrich Wilmes (UW) diesen Poether-Artikel
Die Geschichte des Kupferkästchens - Die Urne Bernhard Poethers ist zurzeit in St. Sebastian ausgestellt (WN vom 5. Aug. 2020)
Die Urne von Kaplan Poether (WN vom 11. Juli 2020)
Am 11. Juli 2020 (Nr.159) erschienen diese Berichte von Michael Grottendieck: WN Stadtteil Hiltrup und WN Seite Westfalen.
Urne von KZ-Priester Bernhard Poether wird umgebettet (Kirche+Leben am 10. Juli 2020)
In der Wochenzeitung Kirche&Leben erschien am 10. Juli 2020 dieser Bericht von Johannes Bernhard
An neuen Orten Gott spüren (WN von 4. Jan. 2020)
Bernhard Poether ist online (WN vom 2. Dez. 2019)
siehe Neue-Homepage-Bernhard-Poether-ist-online von Michael Grottendieck
Ohne Schuld blieb kein Land - Anlässlich der Pogromnacht gestaltet ein Literat aus Georgien eine Lesung mit jüdischer Musik (WN vom 12. Nov. 2019)
siehe ohne-schuld-blieb-kein-land von Maria Groß
„Der Tag ist mir nie verloren gegangen“ - Erinnerungen in Bottrop und Hiltrup: Vor 80 Jahren wurde Kaplan Poether festgenommen (WN vom 28. Sept. 2019)
siehe der-tag-ist-mir-nie-verloren-gegangen von Michael Grottendieck, hier auch die Zeitungsseite.
Der heimische Garten wird zum Sehnsuchtsort - Kaplan Poethers Briefe aus der Einzelhaft im KZ Sachsenhausen (WN vom 28. Sept. 2019)
siehe der-heimische-garten-wird-zum-sehnsuchtsort von Michael Grottendieck, hier auch die Zeitungsseite.
Couragiertes Leben dokumentiert (WN vom 14. Juni 2019)
Die verschollene Ausstellung (WN vom 10. Juni 2019)
siehe Kaplan-Poether-Die-verschollene-Ausstellung von Michael Grottendieck
Ein Glaubenszeuge aus unserer Mitte (WN vom 28. Nov. 2018)
siehe ein-glaubenszeuge-aus-unserer-mitte von Michael Grottendieck
Er ließ sich nicht verbiegen - Vor 75 Jahren starb Kaplan Bernhard Poether im KZ Dachau (WN am 5. Aug. 2017)
siehe Er-liess-sich-nicht-verbiegen v
Priester Bernhard Poether soll selig gesprochen werden (NRZ vom 27. April 2017)
siehe priester-bernhard-poether-soll-selig-gesprochen-werden von Marcus Esser
NS-Opfer Poether soll selig gesprochen werden (WN vom 25. April 2017)
siehe NS-Opfer-Poether-soll-selig-gesprochen-werdenvon Michael Grottendieck
1.500 Menschen wollen Seligsprechung von Bernhard Poether (Kirche+Leben am 25. April 2017)
Kirche sucht moderne Typen, die als Vorbilder taugen - Prälat Moll sprach auf Einladung des Poether-Arbeitskreises (WN vom 26. März 2017)
siehe kirche-sucht-moderne-typen-die-als-vorbilder-taugen von Michael Grottendieck
Poether-Arbeitskreis: Dachau war der Prototyp (WN vom 11. März 2017)
siehe Dachau-war-der-Prototyp von Michael Grottendieck
Angestrebte Seligsprechung Bernhard Poether: Ein herausragender Mensch (WN vom 25. Feb. 2017)
siehe Bernhard-Poether-Ein-herausragender-Mensch von Michael Grottendieck.
Am Ort der Festnahme Poethers - Arbeitskreis der St.-Clemens-Gemeinde besucht Joseph-Kirche in Bottrop und Erinnerungsstätte in Essen (WN vom 30. Aug. 2016)
siehe am-ort-der-festnahme-poethers von Michael Grottendieck
Gedenkplatte für Kaplan Bernhard Poether unauffindbar - Stolperstein verschwunden (WN vom 30. Jan. 2016)
siehe Stolperstein-verschwunden von Markus Lütkemeyer
Kaplan Bernhard Poether bot den Nazis die Stirn (WAZ vom 2. Okt. 2015)
Siehe kaplan-bernhard-poether-bot-den-nazis-die-stirn von Georg Meinert
Leihgabe des Bistums: „Wie zwei Geschwister“ (WN vom 5. März 2014)
siehe Wie-zwei-Geschwister von Michael Grottendieck
Halb Zeitzeugin, halb Historikerin (WN vom 6. Aug. 2013)
siehe Historikerin Dr. Gisela Schwarze im Gespräch mit WN-Redakteur Michael Grottendieck: Halb-Zeitzeugin-halb-Historikerin von Markus Lütkemeyer
Gedenksteln für Bernhard Poether: Stolpern mit dem Herzen (WN vom 16. Okt. 2012)
siehe Stolpern-mit-dem-Herzen
Erinnerung an einen Märtyrer des 20. Jahrhunderts - Gedenktafel für Bernhard Poether (WN vom 25. Sept. 2012)
siehe erinnerung-an-einen-maertyrer-des-20-jahrhunderts von Michael Grottendieck
„Er darf nicht vergessen werden“ : Generalkonsulin Jolanta Róża Kozłowska besucht das Grab des Priesters Bernhard Poether (WN vom 17. Jan. 2012)
Ehrung für NS-Opfer Bernhard Poether (WN am 4. Aug. 2011)
Poethers verschollene Ausstellung (WN vom 16. Sept. 2009)
Seligsprechung Bernhard Poethers? (WN vom 7. Sept. 2009)
Bernhard Poether – Seligsprechung verpasst? (WN vom 20. Juli 2008)
Wer war Bernhard Poether? (WN am 7. Juni 2008)
siehe Wer-war-Bernhard-Poether