(aus WN Ausgabe Hiltrup vom Samstag, 20. Januar 2024, von Michael Grottendieck)
MÜNSTER-HILTRUP. Die großen Standplakate waren nicht zu übersehen. Rechtzeitig zum Besuch des Essener Bischofs Dr. Franz-Josef Overbeck in St. Clemens waren sie fertiggestellt. Nicht nur dekorativ, sondern auch informativ. „Die machen etwas her“, merkte jemand anerkennend an.
15 Jahre besteht der Arbeitskreis Bernhard Poether. Aus diesem Anlass wurden zehn Standplakate erstellt. Drei davon wurden neu gedruckt. Sie gab es vorher schon. Auffällig: Dieses Mal wurde ein weißer Hintergrund gewählt. „Da ist die Lesbarkeit besser gegeben“, erklärt Monika Kaiser-Haas, die gemeinsam mit Elisabeth Georges und Simon Kesting für die Gestaltung verantwortlich ist.
Die einzige Ausnahme ist das Plakat mit dem Konterfei Bernhard Poethers. Mit dem roten Hintergrund ist es ein Eyecatcher. In Hiltrup ist Bernhard Poether das Gesicht für das unsägliche Leid der Häftlinge und den Massenmord im Konzentrationslager Dachau. Mindestens 41.566 Menschen starben in Dachau und seinen Außenlagern.
Die zehn Plakate geben einen Einblick in das Leben des in Hiltrup aufgewachsenen Priesters. Eindringlich wird an die liebevolle Atmosphäre im Hause Poether erinnert, in dem Bernhard mit seinen beiden Geschwistern aufwuchs. Die Sehnsucht „nach Euch, nach unserem Daheim“ blieb in ihm lebendig, wie die Briefe aus dem KZ Dachaus belegen. Der letzte überlieferte Brief ist als Faksimile zu lesen.
In den drei Kirchorten der Gemeinde sollen die Standplakate in Zukunft zu sehen sein. Sie sollen einladen, sich mit dem Leben des Märtyrers zu befassen. Auch an Schulen in Hiltrup wird die Wanderausstellung haltmachen. Weitere Stationen sollen Bottrop, der Ort, an dem Bernhard Poether 1939 festgenommen wurde, sowie der Kreuzgang im Dom zu Münster sein. Finanziert wurden die Standplakate von der Kirchengemeinde St. Clemens.
Fünf weitere Plakate würde der "Arbeitskreis" Bernhard Poether erstellen. Auf einem Plakat könnten die zahlreichen Orte dargestellte werden, an denen es Gedenktafeln und Stolpersteine für Kaplan Poether gibt.
Es soll auch der Text einer Anzeige präsentiert werden, als sein Schulleiter in Gladbeck im Streit um die Konfessions- sowie Gemeinschaftsschulen Bernhard Poether anschwärzte. Finanzielle Unterstützung ist willkommen.